Am 13. Oktober trafen sich rund 50 Naturliebhaber und Waldinteressierte zur Förster-Radrundfahrt am Betriebsort der Forstverwaltung in Tornow, vielen auch bekannt als Forsthofladen Massow. Per Pedes ging es durch die von der Hatzfeld’chen Forstverwaltung bewirtschafteten Wälder.
Es war die Folgeveranstaltung zur letztjährigen Förster-Wanderung. Mark Illerich hatte die Idee einer Radtour, um den Aktionsradius einer solchen Veranstaltung zu vergrößern. Ein wichtiges Anliegen der Forstverwaltung und Mark Illerich’s ist der Umbau des Waldes weg von der Monokultur-Plantage zu einem artenreichen, resilienten Nutzwald mit qualitativ höherwertigeren Erträgen. Wir machten im Wesentlichen an drei Stationen halt: Die erste Station war eine Heidelandschaft. Hier erfuhren wir viel zur geschichtlichen Entwicklung der Landschaft und des Waldes von der Eiszeit bis zu seiner heutigen Form. Von der ersten Ansiedlung durch Pionierbäume wie Espen und Birken, hin zum Naturwald, einem Mischwald aus Laub- und Nadelbäumen. Infolge der menschlichen Besiedelung und der damit verbundenen Nutztierhaltung und Ackerwirtschaft nahmen die bewaldeten Flächen ab, es entstanden großflächige Heidelandschaften, die Böden wurde nährstoffarmer. Nach dem letzten Krieg wurde viel aufgeforstet, es wurde u.a. Bauholz benötigt. Es entstanden die weiträumigen Kiefernforste als Monokultur.
An der zweiten Station konnten wir von einem Punkt aus in drei Blickrichtungen einen Eindruck von den Phasen des Waldumbaus bekommen. In einer Richtung die Schonung mit eng stehenden dünnwüchsigen Kiefern, in der anderen Richtung eine Zwischenstufe, ausgelichtet mit Zwischenpflanzungen anderer Baumarten wie Weißtanne und Eiche und in einer weiteren Richtung den schon sehr durchmischten Nutzwald, in dem die Bäume Platz und Licht für ein starkes Wachstum haben.
An Station Drei waren wir am Ziel des Waldumbaus. Ein qualitativ hochwertiger Nutzwald mit einer Vielfalt an Baumarten, hoher Resilienz und gesundem Waldboden mit einer besseren Speicherkapazität der Bodenfeuchte. Wir konnten uns ein Bild davon machen, dass Ökologie und Ökonomie nicht zwangsweise im Widerspruch stehen müssen. Zum Ausklang gab es am Forsthofladen Bratwurst, kalte und warme Getränke. Die Gelegenheit wurde für Fragen, Gespräche und Diskussionen genutzt. Mit von der Partie war auch der Leiter unseres Forstreviers Teupitz, Thomas Schumacher..
Es war wieder ein sehr gelungenes, schönes und informatives Sonntagvormittagsevent. Torsten Schwenke